Ein Roman wie ein Segen
November 1901, Niederkail/Südeifel. Gebeugt steht ein Mensch an seinem Lebensabend am zugigen Fenster seiner armseligen Hütte, von Kälte, Stille und Einsamkeit umgeben, in der gichtigen Hand ein Stück unfertigen Geschreibsels eines undenkbar gewordenen Gedichts, umschwirrt von den heiseren, leiser werdenden Schreien der Kraniche, «Haolegäns» im Volksmund der Eifel. Was war mit den Menschen?
Konnte es sein, dass nichts und niemand mehr anklopfte?… So viele Wege lagen hinter ihm, immer weniger waren es geworden, zuletzt blieb nur noch einer. Mühevoll versucht er sich des Anfangs zu entsinnen. Der Anfang, wie war bloß der Anfang? Mit dem bitteren, scheinbar trostlosen Ende einer langen Wanderschaft setzt Ute Bales‘ Roman «Peter Zirbes» ein. Betroffen denkt man an Nietzsche: Nun stehst du starr / schaust rückwärts, ach, wie lange schon / … Die Welt ein Tor / Zu tausend Wüsten stumm und kalt / Wer das verlor,/ was du verlorst, macht nirgends Halt./ … Flieg, Vogel, schnarr / Dein Lied im Wüstenvogel-Ton! – / Versteck, du Narr, / Dein blutend Herz in Eis und Hohn! / … Die Krähen schrein / Und ziehen schwirren Flugs zur Stadt: / Bald wird es schnein, – / Weh dem, der keine Heimat hat!…
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