Anschaulich Frauenschicksal erzählt
Auch in diesem Jahr gab es im Kreishaus von der Gleichstellungsstelle des Rhein-Lahn-Kreises zum Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ eine besondere Veranstaltung:
eine Lesung mit Ute Bales, die ihren Roman „Kamillenblumen“ vorstellte. Seit 2001 gibt es am Gedenktag „Nein zu Gewalt an Frauen“ eine bundesweite Fahnenaktion von „Terre des Femmes“. In den zurückliegenden Jahren beteiligten sich jeweils über 800 Gemeinden und Städte mit mehr als 5.000 Fahnen und Bannern an dieser Aktion. Auch im Kreishaus wehte die Fahne – und das bereits zum elften Male. „Deutlich ,Flagge zeigen’ und das ,Nein zu Gewalt an Frauen’ stärker in das öffentliche Bewusstsein“ rücken und damit auch gleichzeitig Mut zu machen, ist auch immer wieder das Anliegen der Gleichstellungsstelle des Rhein-Lahn-Kreises“, erläutert Alice Berweiler-Kaufmann von der Gleichstellungsstelle.
In Kooperation mit der Bad Emser Buchhandlung Elisabeth Adam hatte die Gleichstellungsstelle dann am Abend zu einer Lesung mit Ute Bales eingeladen. Katja Schmaglinski umrahmte die Veranstaltung musikalisch am Flügel. Alice Berweiler-Kaufmann nutzte zunächst die Möglichkeit, auf den diesjährigen Schwerpunkt des Gedenktages hinzuweisen, das Thema „Gewalt gegen ältere Frauen“. Da passte es dann gut, dass Ute Bales ihre Lesung aus ihrem Roman „Kamillenblumen“ mit dem Schluss des Romans eröffnete, in dem es um den Lebensabend der Hauptperson, der Hausiererin Traud, geht. Anschließend las sie entsprechende Passagen aus ihrem Roman dazu vor. Ute Bales las und erzählte vom schweren Leben der „Traud“ so eindringlich und anschaulich, dass es dem Publikum erschien, als ob die Hausiererin im Publikum anwesend sei.
Die anschließende Signierstunde wurde reichlich genutzt. Die Gäste nutzten diese Gelegenheit, um sich bei Ute Bales für die authentische Geschichte und das darin beschriebene Frauenleben zu bedanken und mit persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen zu ergänzen. Ute Bales ist es mit ihrer Lesung gelungen, ein Frauenleben am Rande der Gesellschaft in den Mittelpunkt zu rücken und gleichzeitig auch ein Plädoyer für mehr Achtsamkeit, Rücksichtnahme und Sensibilität im menschlichen Miteinander „zu werben“. Was kann es für eine treffendere und hilfreichere Botschaft am Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ geben!
LimburgWeilburgerleben.de vom 07.12.2011